Pferdegestützte Persönlichkeitsentwicklung
Im Umgang mit dem Partner Pferd, das viel größer und stärker ist, als du selbst und obendrein eine Sprache spricht, in der Worte keine Bedeutung haben, bist du gefordert eine Führungsrolle ein zu nehmen.
Das Ergebnis soll eine liebevolle Beziehung sein, die von Achtung und klarer Führung geprägt ist.
"Komm, Mister Mo"
Die Körperhaltung und Aufmerksamkeit des Mädchens zeigen dem Pferd, dass es aufpassen muss.
"HALT!"
Das Signal, dass sie zum Anhalten gibt, ist für das Pferd verständlich, allerdings ist die Stimme zu laut und die Bewegung mit der Gerte zu heftig. Daher schreckt das Pferd auf und denkt "Habe ich etwas falsch gemacht?"
Gegebenenfalls muss ich diese Geste für das Kind übersetzen, aber es bekommt so eine direkte Rückmeldung vom Pferd und wird beim nächsten Mal vorsichtiger sein.
" Komm Mo, hier um die Kurve"
Die Worte sagen es, aber die Körperhaltung sagt: "Bleib da." Daher wartet Mister Mo ab.
Jetzt zeigt auch der Körper dem Pferd den Weg und Mister Mo folgt willig in die Kurve.
So lernt das Kind Körper, Stimme und Worte zu harmonisieren und gezielt einzusetzen.
Nur bei dem, der diese überzeugend ausfüllt, wird sich das Pferd sicher fühlen und gerne folgen.
Da das Pferd aber ein Fluchttier ist, ist eine Dominanzrolle, die nur auf Druck basiert, nicht tragfähig - das Pferd würde flüchten.
Damit ist das Pferd ein perfekter Partner zur Erarbeitung von sozialen Kompetenzen wie:
- Aufmerksames Warten und Beobachten
- Einfühlung in das Gegenüber
- Aktives Wahren des eigenen Raumes
- aussagekräftige Körperhaltung
- Gespür für die Atmosphäre
- Konsequentes und vorausschauendes Handeln
- Verantwortungsübernahme für den Dialog
Das Pferd kennt keine Worte, hat aber ein sehr gutes Gespür für Stimmungen. Es ist spezialisiert auf die Deutung von Gesten und Tonlage. Daher lernen wir im Zusammensein mit dem Tier viel über uns selbst und unsere Wirkung auf das Gegenüber.
Das stärkt unsere soziale Kompetenz und unser Selbstbewusstsein.